Advent im Frühjahr
Zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten
Es ist Advent mitten im Frühjahr. Da sitzen sie in einer Wohnung in Jerusalem: Petrus und Johannes, Jakobus, Andreas und die anderen Apostel, die Frauen und vor allen Dingen Maria, die Mutter Jesu. Und sie beten und sie warten, seit der Himmelfahrt des Herrn. Vor ihren Augen war Jesus in den Himmel emporgehoben worden auf dem Ölberg. War ihren Blicken entzogen, war weg.
Das Kapitel der leiblichen Gegenwart des Sohnes Gottes in der Weltgeschichte war damit beendet. Das Kapitel der geistlichen Gegenwart Gottes sollte beginnen. Denn so hatte es ihnen Jesus aufgetragen: „Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ (Apg 1, 4.8) Es ist ein Advent des Geistes mitten im Frühjahr. Und so warten die Jünger, die Frauen und Maria in Jerusalem auf diesen Heiligen Geist.
Die Tage zwischen Christi Himmelfahrt und dem Pfingstfest sind für die Kirche auch heute immer wieder adventliche Tage. Sie erinnert sich an die Verheißung Jesu und bittet inständig um diese Gabe des Geistes Gottes, obwohl er ja tatsächlich schon herab gekommen ist in diese Welt. Es geht dabei immer um eine Erneuerung. Ich erkenne doch, wo die Kraft des Geistes in meinem Leben fehlt. Wo ich seine Ermutigung, seinen Trost und seine Hilfe brauche. Ich erkenne doch in all dem, was mit tagtäglich aus der Welt berichtet wird, wo das Wehen eines gutes Geistes dringend notwendig ist. Weil der Hass die Oberhand gewonnen hat. Weil Ratlosigkeit die Menschen resignieren lässt. Weil Mächtige mit hartem Herzen ihre Völker unterdrücken.
Ich denke bei meinem Beten um die Gaben des Geistes Gottes auch an die Jugendlichen, die in diesen Wochen das Sakrament der Firmung empfangen oder konfirmiert werden. Ihnen wird eine Welt anvertraut, die auch von den Fehlern meiner Generation belastet ist. Ihnen wird eine Kirche anvertraut, die noch immer mit dem Ärgernis der Trennung lebt. Ihnen wird der Heilige Geist zugesagt, der mit seinem lebendigen Wehen das Angesicht der Erden erneuern will.
Es ist ein hoffnungsvoller Advent mitten im Frühjahr.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk 2012 / Musik: jamendo
Sie möchten unsere Arbeit unterstützen?
Um unseren Hospizbewohnern bis zuletzt ein Leben in Würde ermöglichen zu können, aber auch für den ambulanten Dienst und die Trauerbegleitung benötigen wir Ihre Spende. – Herzlichen Dank.
Unser Spendenkonto
Darlehnskasse Münster
IBAN: DE30 4006 0265 0002 2226 00
BIC: GENODEM1DKM
... oder spenden Sie hier:
Sie haben Fragen?
Ihr Ansprechpartner:
Ludger Prinz
Geschäftsführung
Telefon: 0251 9337-626
info@johannes-hospiz.de
Philomena Brinkbäumer
Leitung Öffentlichkeitsarbeit │ Fundraising
Telefon: 0251 37409325
p.brinkbaeumer@johannes-hospiz.de