Auf die Zukunft ausgerichtet
Letzter Sonntag im Kirchenjahr
Ein Jahr geht zu Ende, ein neues beginnt. Ich meine nicht das bürgerliche Jahr. Das hat ja noch gut einen Monat Zeit. Nein, ich meine das Kirchenjahr. Der Christkönigssonntag ist der letzte Sonntag dieses Jahres. In der evangelischen Kirche heißt er „Ewigkeitssonntag“. Und am kommenden Sonntag, dem 1. Advent, haben wir dann ein neues Jahr – ein neues Kirchenjahr.
Bei diesem Jahreswechsel geht es weniger als sonst um einen Rückblick. Welche großen Ereignisse gab es? Wo gab es Freud, wann gab es Leid? Was konnte ich bewegen? In welcher Sache bin ich nicht vorangekommen? Diesen Fragen nachzugehen ist interessant, aber es geht nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft. Es geht darum, dass ich als Christ immer auf die Zukunft ausgerichtet bin.
Wir feiern Jesus Christus als einen König. Das hört sich heutzutage eigenartig an. Es gibt Königreiche und sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Menschen erbauen sich am Glanz und Gloria königlicher Hochzeiten und Kindstaufen. Aber da kann Jesus nicht mithalten. Seinen Königstitel konnte man über seinem Haupt an dem Kreuz lesen, an dem er hingerichtet wurde: Jesus aus Nazareth, der König der Juden. Deutlich hatte er seinem Richter Pontius Pilatus auf die Frage, ob er ein König sei, geantwortet: Ja, ich bin ein König. Aber mein Königreich ist nicht von dieser Welt. (Joh 18, 36)
In seinen Reden und in den Gesprächen mit den Menschen hat Jesus selbst das Himmelreich oft in Gleichnissen beschrieb, in denen ein König eine wichtige Rolle spielt. Der König vertraut seinen Mitarbeitern sein Hab und Gut an und verlangt später Rechenschaft. Dabei geht es ihm immer um eine Zeitspanne. Der König geht fort und übergibt die Verantwortung seinen Leuten. Das ist der eine Punkt. Der König kommt wieder und sieht sich an, was geschehen ist. Das ist der andere Punkt. Das eine ist die Gegenwart, das andere ist die Zukunft. Was aber in der Zukunft entscheidend sein wird, das wird in der Gegenwart getan – oder auch vertan.
Jesus sagt, sein Königreich ist nicht von dieser Welt. Es übersteigt sie, ist mit den Königreichen der Vergangenheit und der Gegenwart nicht zu vergleichen. Aber dieses Königreich ist schon unter uns angebrochen, ist nicht von, aber in dieser Welt. Deswegen sind Christen immer auf Zukunft und Wachstum hin ausgerichtet. Es geht ihnen um die Vollendung, die jedes Ende belanglos macht. Wenn Christen am Ende des Kirchenjahres Christus als einen König feiern, feiern sie ihn mit einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Jesus sagt zu seinem tüchtigen und treuen Diener: Komm, nimm Teil an der Freude deines Herrn.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Bistum Aachen Jürgen Damen / Musik: www.musopen.org
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