Blick in den Himmel
Christi Himmelfahrt
Jeden Tag schaue ich einige Male zum Himmel empor. Er gibt mir Antwort auf meine Frage: Wie ist das Wetter? Grauer Himmel - schlecht. Blauer Himmel - gut. Und immer wieder bewundere ich diese Wolken. Mal ziehen sie schnell vorbei, ein anderes Mal ziehen sie sich zusammen, verdichten sich zu einem Gewitter. Der Himmel öffnet seine Schleusen - Regen, Blitz und Donner. Wetteifern Regen und Sonne miteinander, dann schenkt mir dieser Kampf einen wunderschönen Regenbogen am Himmelszelt.
Jetzt wird wohl öfter als sonst im Jahr vom Himmel gesprochen. Da ist, wie immer einmal in Jahr an einem Donnerstag, Himmelfahrt. So steht es in vielen Kalendern. Christen legen Wert darauf: es heißt Christi Himmelfahrt und es ist ein religiöser Grund, der diesen Tag zu einem arbeitsfreien Feiertag macht. Er erinnert daran, dass der Himmel mehr ist als grau, blau, bewölkt, heiter oder sonnig. Der Himmel, so erzählt man es schon den kleinen Kindern, ist der Ort wo Gott wohnt. Der Himmel, so glauben und hoffen Menschen, ist der Ort, an dem nach ihrem Leben hier ein Platz für sie bereitet ist. Der Himmel also: ein Ort weit weg und der noch Zeit hat –und mir hoffentlich noch etwas Zeit lässt.
Dennoch: Der Himmel spielt im Leben der Menschen schon jetzt eine Rolle. Sie verbinden damit etwas Positives, Glück, Zufriedenheit, Frieden und Geborgenheit. Wenn sie "vom Himmel auf Erden" sprechen, dann kann eine Sache perfekter und besser nicht sein. Ihre Stimmung ist entsprechend "himmelhoch jauchzend".
Die Bibel überliefert, dass Jesus in seinen Gesprächen mit den Leuten und in seinen Predigten immer vom "Himmel-Reich" spricht. Damit wird der Himmel mehr als nur ein Ort, an dem Gott wohnt. Der Himmel ist ein System, in dem es eine Ordnung gibt, in dem Werte eine Rolle spielen, in dem es Kommunikation und Gemeinschaft gibt. Das Himmelreich ist das Reich Gottes, so lehrt es Jesus. Ein Reich, in dem auch schon mal einiges auf dem Kopft steht: Da werden die, die hier die Ersten sind, die Letzten und die Letzten die Ersten. Die Großen werden klein und die Kleinen groß sein. Jesus sagt immer wieder: Wie das am Ende sein wird, dass entscheidet sich schon hier, hier auf Erden. Der Himmel ist nicht fern und nicht weit weg, sondern er beginnt hier und jetzt. Es geht nicht um eine Vertröstung auf das Jenseits, sondern um eine Verbesserung des Diesseits.
Von einem Mann, der in der 20er, 30er Jahres des letzten Jahrhunderts viele Menschen in Berlin begleitet hat, die mehr die Hölle als den Himmel auf Eden hatten stammt dieses Wort: "Wer den Himmel nicht in sich selber trägt, sucht ihn vergebens im ganzen Weltall." Dr. Carl Sonnenschein, er wurde der "Großstadtapostel" genannt, war davon überzeugt: Der Himmel muss hier beginnen, sonst beginnt er gar nicht. Er wird mit denen beginnen, die den Himmel in sich tragen. Die das, was den Himmel ausmacht, schon jetzt in diese Welt hinein tragen. Die den Menschen, die zu Tode betrübt sind, ein Stück Himmel auf Erden schenken. Der tägliche Blick in den Himmel wird mich daran erinnern.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk 2014 Musik: privat
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