Das Buch des Herzens
Ferienzeit ist Lesezeit. Viele Menschen nutzen diese entspannten Wochen, um mal wieder ein Buch zu lesen, oder zwei oder auch drei. Mit den neuen technischen Möglichkeiten ist das heute sehr leicht geworden, eine ganze Bibliothek an den Strand oder in die Berge mitzunehmen. Romane, Gedichtsbände, Goethe und Schiller, vielleicht auch ein religiöses Buch. Gerade hier ist ja das Angebot breit gestreute. Von hochwissenschaftlicher theologischer Literatur bis zu leicht verständlichen Betrachtungsbüchern ist alles auf dem Markt.
Und viele Menschen fragen danach. Das Bedürfnis, über den Glauben Auskunft zu bekommen, ist sehr groß. Sie suchen Hilfe für ihre persönliche Frömmigkeit, zur christlichen Gestaltung des Alltags oder für ganz konkrete Lebenssituation - Krankheit, Alter, Tod, Geburt, Partnerschaft, Familie. Ein Buch bietet mir die Möglichkeit die kompetentesten Fachleute für die unterschiedlichsten Themen zu befragen. Und dann lese ich in der Bibel, dass ich die gar nicht brauche. Alle Antworten hab ich eigentlich schon.
Mose spricht zum Volk Israel über das Gebot Gottes. Das sind ja nicht nur die Gesetze und die Rechtsvorschriften. Das Gebot ist immer auch ein Bild für Gottes Rat und für seine Orientierungshilfe. Mose sagt zunächst etwas ganz erstaunliches: "Dieses Gebot geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir." (Dtn 30, 11) Die Menschen haben ja immer den Eindruck, Religion sei nicht nur schwer zu verstehen, sondern auch schwer zu leben und manchmal so ganz weit Weg vom Leben. Mose sagt hier genau das Gegenteil. Gottes Wort ist ganz einfach und ganz nahe bei den Menschen. Mehr noch - ich brauche nicht mal einen Fachmann, der dieses Wort Gottes für mich aufbereitet, behauptet Moses: „Es ist nicht im Himmel, so dass du sagen müsstest: Wer steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können? Es ist auch nicht jenseits des Meeres, so dass du sagen müsstest: Wer fährt für uns über das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können?“ (Dtm 30, 12-13)
Das, was Gott mir sagen will, seine Botschaft richtet er zunächst einmal ganz direkt, ohne Umwege an mich selbst: "Das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten", sagt Mose. Die allerersten Antworten auf meine Fragen, habe ich in mir selbst.
Eine Botschaft, so einfach, dass sie für viele Menschen schon wieder ganz schwierig ist. Wie komme ich denn an diese Antworten in mir? Wie stelle ich das an? Das hat immer etwas damit zu tun, sich selbst in den Blick zu nehmen und vor allen Dingen, sich selbst zu vertrauen.
Ferienzeit ist Lesezeit. Ich müsste mal wieder im Buch meines Herzens lesen.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk / www.derklosterladenberlin.de , Musik: musopen.org
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