Das hat mit Liebe zu tun
MEDITATION über das Geheimnis Gottes
Sei doch nicht so neugierig. Das sagt sich so leicht. Gibt es denn ein Kraut, das gewachsen ist, gegen die Neugierde? Ich glaube nicht. Und das ist auch gut so. Denn die Neugierde ist die Kraft, die uns die Welt entdecken lässt. Sie ist die Kraft, die mich immer wieder drängt, Fragen zu stellen. Das fängt schon in der Kindheit an. Warum? Wieso? Weshalb? Und es hört eigentlich nicht auf. Auch wenn mir alle Fragen beantwortet werden, es tauchen immer neue auf. Ja es ist sogar so: Jede Antwort provoziert eine neue Frage.
Der Mensch ist ein fragendes Wesen, dessen Horizont sich immer mehr erweitert, je mehr Fragen er stellt. Nur so erschließe ich mir die Welt. Nur so kommen die wissenschaftlichen Forschungen voran. Und so, allein durch das Fragen, kann ich darauf kommen, dass es einen Gott gibt. Mit meinen Sinnen nehme ich die Schöpfung wahr. Lass mich von ihrer Schönheit beeindrucken. Staune über die Gesetzmäßigkeiten. Bin überwältigt vom Zusammenspiel der allerkleinsten Teile im großen Universum. Vieles davon kann mir die Wissenschaft erklären. Ich darf nicht den Fehler machen, Gott an die Stelle von Antworten zu setzen, auf Frage, auf die es keine Antworten zu geben scheint. Aber die Fragen nach den allerersten Woher und nach dem allerletzten Wohin, die bringen mich auf die Spur Gottes. Ich kann ihn ahnen als den Schöpfer, den Unendlichen und den Allmächtigen. Er wird mir jedoch ein Geheimnis bleiben, das zu beschreiben ich nicht vermag.
Und doch weiß ich viel über Gott. Ich spreche von ihm, wie über einen guten Bekannten. Es sind keine Erkenntnisse oder sinnlichen Erfahrungen auf die ich mich hier berufen kann. Mein Sprechen und meine Vertrautheit mit Gott ist das Geschenk seiner Offenbarung. Er hat sein Geheimnis gelüftet und sich durchschaubar gemacht. Keine Macht und keine Weisheit dieser Welt wären fähig, die Weisheit Gottes zu erschließen. Er hat sie freiwillig mitgeteilt. So schreibt der Apostel Paulus an die Korinther: "Wir verkündigen Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit." (vgl.1Kor 1, 22ff) Jesus Christus ist der Schlüssel der Erkenntnis Gottes. In ihm teilt Gott alles mit, was ihn betrifft. Sein Geheimnis ist kein Geheimnis mehr. Es wird zu einer Botschaft, zu einer Guten Nachricht für die Menschen. Der Apostel Paulus hat sich das zur Aufgabe gemacht: "Wir verkündigen […] was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1Kor 2,9)
Ja, das hat etwas mit Liebe zu tun. Irgendwann kommt bei zwei Liebenden der Punkt, da reicht es nicht mehr aus, von einander zu wissen, was alle wissen, was alle sehen können. Es kommt der Punkt, da vertraut man sich die Geheimnisse an. Man lässt den anderen voll und ganz in den Plan seines Lebens schauen. Ein großes Zeichen der Liebe und es Vertrauens.
Das stillt die Neugierde und belebt sie zugleich.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag anhören: MEDITATION
Foto: © nehk 2014 , Musik: musopen.com
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