Die beste Freude
zum Advent
Auf jeden Fall gehört sie in die Adventszeit, die Freude. Nicht der Advent selbst ist die Freude, sondern das, worauf die diese Wartezeit vorbereitet. Aber: Vorfreude ist die beste Freude. "Wir sagen euch an den lieben Advent … freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr, schon ist nahe der Herr." – Dieses Lied wird gerne beim Anzünden der Kerzen am Adventskranz gesungen. Wie viele Lieder besingt es die Freude auf das Weihnachtsfest, auf die Geburt des Sohnes Gottes.
Was macht eigentlich diese Vorfreude zu einer Freude? Bestimmt gehören die vielen stimmungsvollen Adventsbräuche dazu, die Weihnachtsmärkte und die festlich geschmückten Städte. Für viele ist es auch eine Freude, die Geschenke für andere auszuwählen und zu besorgen. Die Spannung, wie die Überraschung ankommen wird. Natürlich gibt es auch die andere Seite: der Advent als eine besonders anstrengende Zeit. Für viele ist sie eine Zeit, in der man weniger als sonst im Jahr zur Ruhe und zur Besinnung kommt. Hier wird besonders deutlich: der Advent ist eben eine Vorbereitungszeit und noch nicht die Erfüllung. Auch die biblischen Texte dieser Tage sprechen von Verheißungen und noch nicht von Erfüllung. Sie weisen hin auf das, was geschehen wird, was den Menschen Freude machen wird. Dabei geht es um den Blick auf die Wirklichkeit des Lebens und der Weltgeschichte, die alles andere als erfreulich ist. Der Blick richtet sich auf Menschen, für die Freude eine große Sehnsucht und keinesfalls Realität ist.
Es ist immer wieder der Prophet Jesaja, der besonders deutlich zur Sprache bringt, wem die befreiende Botschaft Gottes gilt: Es sind die Verzagten. Es sind die Mutlosen. Es sind die von Kummer und Seufzen Geplagten. Ihnen ruft er zu: "Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott!" (vgl. Jes 35, 1ff) Die Zielgruppe der Jesajapredigt sind nicht die, deren Problem die langweilige Zufriedenheit mit dem Leben ist. Es sind nicht die, die sich Sorgen machen, ein Geschenk zu finden, was der andere noch nicht hat. Diesen Leuten gilt wohl eher die Bußpredigt Johannes des Täufers. Seine Charisma, seine Persönlichkeit zieht die Leute an, die sich selbstkritisch mit ihrem Leben auseinandersetzen wollen. Auch das ist ein wichtiger Aspekt der Adventszeit: die Erneuerung der Freude am Leben.
Vorfreude, das ist auf der einen Seite der Blick auf das eigene Leben. Die Freude daran, Dinge in Ordnung zu bringen. Mit denn Fest der Geburt des Sohnes Gottes selbst neu geboren zu werden. Vorfreude, das ist auf der anderen Seite die Aufmerksamkeit für die anderen Menschen, besonders die Mutlosen und Verzagten. Die Freude daran, ihnen zu helfen, neu Freude am Leben zu haben. Manchmal sogar ihnen zu helfen, überhaupt einmal Freud zu haben. Das Teilen der Freude mit anderen macht die Vorfreude zur besten Freude.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk 2013 , Musik: musopen.org
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