Eine Botschaft aus der Dekoration
4. Advent
Die vierte Kerze auf dem Adventskranz hat in diesem Jahr eine realistische Chance mal richtig runterzubrennen. Volle sieben Tage hat diese letzte Woche des Advents. So habe ich Zeit, mit dieser Kerze ausführlich die Szene zu beleuchten, die mir die direkte Vorbereitung der Geburt Jesu vor Augen stellt – also Maria und Josef und die Engel. Wenn jemand in der Weihnachtsgeschichte eine wichtige Rolle spielt, dann sind es auf jeden Fall auch die Engel.
Der erste und bekannteste, der bringt Maria die Botschaft: Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. (Lk 1,36) Neben dem Maria-Engel finde ich in der Bibel noch dem Josefs-Engel und den Johannes-Engel. Der erste erscheint dem Josef im Traum und ermutigt ihn: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben. (Mt 1, 20) Für Josef ist das eine Sache der Ehre, der Botschaft des Engels zu folgen: Als er erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. (Mt 1, 24)
In der vierten Adventswoche betritt auch Johannes der Täufer noch einmal die Bühne und mit ihm der Johannes-Engel. Seine Geburt hatte zwar den üblichen menschlichen Vorlauf, aber dennoch wird sie durch eine Engelsbotschaft herausgehoben, weil sie auf jeden Fall zur Vorgeschichte der Geburt Jesu gehört. Die Eltern des Johannes, Elisabeth und Zacharias, hatten die Hoffnung auf Kinder schon aufgegeben. Doch während Zacharias seinen Dienst als Priester im Tempel versah, erschien ihm eine Engel mit dieser Botschaft: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. (Lk 1, 13-14) Dieser Johannes wird viele Jahre später Jesus im Jordan taufen und ihn den Menschen als den Gesalbten Gottes vorstellen.
Damit ist aber die Arbeit der Engel noch nicht getan. Es gibt noch den Hirten-Engel. Eine ganz wichtige Rolle in der Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas. Er wird zu den Hirten, den ersten Zeugen der Geburt Jesu geschickt und deutet ihnen das Ereignis: Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. (Lk 2, 9f)
Es ist also durchaus biblisch, den Engeln in der weihnachtlichen Dekoration einen Platz zu geben. Doch eben nicht nur als Dekoration. Sie spielen eine wichtigere Rolle. Sie verkünden neues Leben: Ein Mensch soll geboren werden. Euch ist ein Kind geschenkt. Eine Botschaft, die Freude, aber auch Sorgen bereiten kann. Deswegen ist sie immer verbunden mit der Ermutigung: Fürchte dich nicht. Fürchte nicht das Leben und seine Herausforderungen. Fürchte nicht den Augenblick und nicht die Zukunft.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk 2011 und Der Kloster Laden / Musik: musopen.org
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