Einsatz mit Gewinn

Dieser späte Termin des Osterfestes in diesem Jahr hat etwas sehr schönes. Der ganze Mai ist Osterzeit. Und wie kein anderer Monat im Jahr unterstreicht der Mai das österliche Lebensgefühl: Das Leben lebt.

1623 - Es muss ein Jahr wie dieses gewesen sein, als der Dichter Friedrich Spee sein Osterlied schrieb. „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, in deiner Urständ fröhlich ist.“ (Gotteslob 219) Er lässt die Welt, die ganze Natur in das Oster-Halleluja einstimmen:

Jetzt grünet, was nur grünen kann,
die Bäum zu blühen fangen an.
Es singen jetzt die Vögel all,
jetzt singt und klingt die Nachtigall.
Der Sonnenschein jetzt kommt herein,
und gibt der Welt ein' neuen Schein.

Ostern, ein neues Aufblühen des Lebens, neue Hoffnung, neue Pläne.

Es ist schon eine bewusste Botschaft der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland, die „Woche für das Leben“ in die Osterzeit zu legen. Jedes Jahr wird in dieser Woche ein wichtiger Aspekt des Lebens ganz genau in den Blick genommen. Das sind nicht immer die schönen Seiten des Lebens. Eher die, die Fragen aufwerfen. Die in unserer Gesellschaft strittig diskutiert werden. Die manche gerne in einen trüben November legen würden. Es geht immer um den Schutz des Lebens, den Schutz ganz am Anfang und ganz am Ende, die Würde der Ungeborenen und die Würde der Sterbenden. Und wie das Osterfest das deutlichste Ja Gottes zum Leben der Menschen verkündet, so wollen die Kirchen mit dieser „Woche für das Leben“ zu einem ganz deutlichen Ja zum Leben des Menschen in all seinen Phasen einladen, den schönen und den schweren, den leichten und den problematischen.

In diesem Jahr heißt das Motto „Engagiert für das Leben: Einsatz mit Gewinn“. Dazu kann man auf der Internetseite der "Woche für das Leben" lesen:

“Es geht um den uneigennützigen, unentgeltlichen Einsatz für andere, um soziales Engagement von Bürgerinnen und Bürgern. Immerhin jede und jeder Dritte in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich – viele davon in den Kirchen, in Diakonie und Caritas. Ihr Einsatz in Krankenhäusern und Hospizen, in Schulen und an Mittagstischen für Kinder trägt entscheidend dazu bei, dass die soziale Stabilität unserer Gesellschaft erhalten bleibt und dass soziale Probleme überhaupt wahrgenommen und thematisiert werden. Mit der Woche für das Leben 2011 lenken wir den Blick auf den persönlichen Einsatz von Christen und verknüpfen uns zugleich mit dem Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit.“

Ehrenamtliches Engagement ist auch im Johannes-Hospiz eine wichtige Säule des Einsatzes für schwerstkranke und sterbende Menschen. Und für sie soll diese Zuwendung immer eine österliche Erfahrung sein:

Der Sonnenschein jetzt kommt herein,
und gibt der Welt ein' neuen Schein.

Lutz R. Nehk

Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION

_{Foto: Woche für das Leben}

^{Musik: www.musopen.org}