Es kommt der Herr der Herrlichkeit
Palmsonntag
"Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit." - eigentlich ist das ein Adventslied. Es ist aber offensichtlich, dass der Advent und der Palmsonntag ähnliche Themen und Bilder haben.
Die Zeit vor Weihnachten ist geprägt von dem bittenden Ruf um das Erscheinen des Erlösers. Gott erfüllt diese Sehnsucht der Menschheit mit der Menschwerdung seines Sohnes. Er ist der Spross aus dem königlichen Geschlechts des Hauses Davids. So berichte es Lukas: "Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.2 (Lk 2, 11-14)
Der Palmsonntag greift dieses Motiv wieder auf. Es sind Jahre vergangen seit der Geburt Jesu im Stall vor Bethlehems Toren. Was damals den Hirten auf dem Felde verkündete wurde, ist nun das Bekenntnis der Menge. Wieder ist es der Evangelist Lukas, der von der Szene an Stadttor Jerusalems berichtet: "Während Jesus dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!" (Lk 19,36-38) Und die Kirche schließt sich diesem adventlichen Palmsonntags-Ruf an: "… es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt; derhalben jauchst, mit Freuden singt. Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich an Rat." (GL 107)
Wird mit diesem Ruf auf der einen Seite das Kapitel der Menschwerdung Jesu eingeleitet, so wird auf der anderen Seite nun das Kapitel seines Leidens und Todes aufgeschlagen. Das ist nicht nur eben der Lauf der Dinge. Es ist – so hart sich das auch anhört – der göttliche Plan. Wiederum ein adventlich-weihnachtliches Lied macht mir das deutlich. "Lob Gott, ihr Christen alle gleich…", beginnt es. Und es besingt den göttlichen Sohn: "Er entäußert sich all seiner Gewalt, wird niedrig und gering und nimmt an eines Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding." (GL 134)
Der sogenannte "Philipper-Hymnus" ist die biblische Textquelle dieses Liedes. Er wird am Palmsonntag in den Gottesdiensten als Lesung aus dem Neuen Testament vorgetragen: "Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz." (Phil 2, 6-8)
Das nun wird die "heilige Woche" bestimmen, von Palmsonntag bis zu Tag der Grabesruhe am Karsamstag. Der Jubel weicht der Klage, die Herrlichkeit dem Elend, die Freude der Trauer. Doch das ist das Ende noch nicht.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk 2013 / Musik: jamendo.com
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