Fromme und Frevler
Das hat es wohl schon zu allen Zeiten gegeben: Gläubige und Ungläubige, Fromme und Leute, denen das alles ziemlich wurscht ist. Ich halte es da mit dem Alten Fritz: "Jeder soll nach seiner Façon selig werden." Damit können alle gut leben. Unangenehm wird es aber dann, wenn die Einen oder die Anderen überheblich werden und frech.
Das alttestamentliche Buch Maleachi berichtet von so einem Fall. Hier sind es Leute, die von Gott nichts halten, seine Gebote missachten und auch noch darüber spotten. Sie sagen: "Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. Was haben wir davon, wenn wir auf seine Anordnungen achten und vor dem Herrn der Heere in Trauergewändern umhergehen?" (Mal 3,13) Aus der Sicht der Frommen, denen es gewiss auch nicht immer leicht fällt, Gott treu zu sein, ist es ein Ärgernis, dass ein solches Verhalten keine Folgen hat. Sie sagen: "Darum preisen wir die Überheblichen glücklich, denn die Frevler haben Erfolg; sie stellen Gott auf die Probe und kommen doch straflos davon" (Mal 3,15)
Doch der Prophet tröstet die Frommen und kündigt harte Konsequenzen an. Es wird eine Zeit kommen, da werden diese Leute ihre Gottlosigkeit büßen. So spricht der Prophet: "Denn seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben." Drohworte für die einen, Trostworte für die anderen: "Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung." (Mal 3,19-20)
Im neuen Testament ist es Jesus selbst, der die Überheblichkeit der Pharisäer und Schriftgelehrten tadelt. Sie meinen, ihre Art allein sei gottgefällig und der Maßstab jeder Frömmigkeit. Im 23. Kapitel seines Evangeliums überliefert Matthäus Worte Jesu gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Beißend und an Schärfe wohl nicht zu überbieten: "Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung." (Mt 23,27)
Anmaßende und überhebliche Frömmigkeit ist ebenso dumm wie anmaßende und überhebliche Gottlosigkeit. Der gemeinsame Weg geht nur mit Respekt und Achtung voreinander.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk 2013 , Musik: jamendo.com
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