Gott fügt sich ein
In Beziehungen leben
Als Mensch lebe ich in Beziehungen. Sie sind hilfreich, manche sogar lebensnotwendig, andere eher belastend. Wie auch immer ich sie bewerte, sie sind da und ich bin eingebunden. Natürlich: Ich habe es in der Hand, eine Rangordnung einzurichten, von ganz wichtig bis unwichtig. Aber selbst abgebrochene Beziehungen haben ihre Spuren hinterlassen und die Erfahrungen bleiben gespeichert.
Da ist vor allen Dingen das Netz der menschlichen Beziehungen. Dicht, weiterspannt, bunt und vielfältig. Mit wie vielen Menschen stehe ich eigentlich in Beziehung? Und wie viele Menschen kommen durch mich miteinander in Kontakt? Auch eine interessante Frage.
Mehr und mehr wird mir die Bedeutung meiner Beziehung zur Umwelt bewußt. Umwelt ist etwas unkonkret. Ich spreche lieber von meiner Beziehung zu den „Mitgeschöpfen“. Da nämlich tauchen dann auch „lebendige Wesen“ auf: Tiere, Pflanzen, Insekten, das Wasser, die Luft, die Erde, die vielen „Himmelskörper“ und kleinste Geschöpfe, die einen Platz in der Artenvielfalt haben und behalten sollen.
Als Mensch, der sich für eine Religion entschieden hat, taucht in diesem Beziehungsgeflecht auch Gott auf. Für mich steht er nicht über allem und nicht daneben. Nein, er fügt sich ein, ist dabei, mittendrin. Mein Gottesbild ist nicht „herrschaftlich“. Kein Gott, der immer den ersten Platz haben will und mir den Rücken zukehrt, wenn er mal nicht sichtbar im Mittelpunkt steht. Ich weiß doch, dass er da ist und er weiß, dass ich da bin.
Dieses Gottesbild finde ich auch bei Jesus. In einem Streitgespräch mit anderen Gläubigen bringt er seine Beziehung zu Gott auf dem Punkt. Es ist der Vater, mit dem er seit Ewigkeit her verbunden ist. Diese enge, diese ganz persönliche Beziehung, diese göttliche Beziehung zu verknüpfen mit den Lebensgeschichten der Menschen, das ist der Auftrag des Vaters. Was Jesus sagt, was er tut, was er plant – alle ist mit dem Vater abgesprochen. Es gibt für ihn nicht die Gottesbeziehung auf der einen Seite und die Beziehung zu den Menschen auf der anderen: „Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt“, sagt Jesus. (Mt 8,29)
Wie weit wird meine Gottesbeziehung eigentlich segensreich für die vielen anderen Beziehungen meines Lebens? Wie kommen Menschen durch mich mit Gott in Kontakt? Eine spannende Frage.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
26.01.2019 | Foto: Nehk 2019 | Musik: privat
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