Gottes Angesicht über uns
Zum neuen Jahr
Zwei Festtagsgrüße in einem Aufwasch: We wish you a merry christmas and a happy new year. - Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr. So lese ich es auf vielen Kartengrüßen, die ich zum Fest bekommen habe. Ist ja auch praktisch, dass zwei Feiertage, deren Gestaltung sich die Menschen viel Zeit und Geld kosten lassen, so dicht beieinander liegen.
Weihnachten, ein durch und durch christliches Fest - jedenfalls von seinen Wurzeln her. Jesus, der Sohn Gottes, wird Mensch und erweist sich als der Messias, als der Erlöser. Neujahr, das alte Jahr ist abgelaufen, ein neues beginnt, ein staatlicher Feiertag ohne religiöse Veranlassung - eigentlich. Aber doch nicht ganz, denn die Zählung der Jahre ist wieder durch und durch christlich: „2015 Jahre nach Christus“, also nach seiner Geburt. Früher hat man ein A.D. vor oder hinter die Jahreszahl geschrieben. Es steht für „Anno Domini – Jahr des Herrn“ und meint Christus den Herrn, der unsere Zeit in seinen Händen hält. Manch einer versucht, diesen Gottesbezug zu umgehen und sagt „2015 nach unserer Zeitrechnung“. Am Ende kommt aber wieder Weihnachten dabei raus, das Fest der Geburt Jesu.
Und so wurde es und wird es gesehen: Mit diesem Ereignis hat etwas Neues begonnen und jedes neue Jahr bietet immer und immer wieder die Gelegenheit, sich darauf zu besinnen und die neuen 365 Tage daran auszurichten. Das Neue ist die neue Gegenwart Gottes unter den Menschen. Nicht fern im Himmel und auf den Wolken. Vielmehr ein Mensch unter Menschen. Nicht ein Gott mit Glanz und Gloria. Vielmehr einer bei den Armen und den Geringen. Kein Gott, der Angst und Schrecken verbreitet. Vielmehr einer, der die Güte und die Barmherzigkeit zu seinem Programm gemacht hat. Kein Gott, der sich nur einer Gruppe Auserwählter und den besonders Frommen zuwendet. Vielmehr einer, der offen ist für alle Menschen, die jemals geboren wurden und zukünftig geboren werden.
In den Gottesdiensten dieser Tage wird für das alte Jahr gedankt und Gott um seinen Segen für das neue Jahr zu gebeten. Ein Segensgebet trifft das, worum es geht, besonders schön. Er steht im Alten Testament der Bibel und wird der „Segen des Aaron“ genannt. Aaron war der ältere Bruder von Mose und hatte als „Hoherpriester“ eine besondere Verantwortung für ein gutes Verhältnis zwischen Gott und den Menschen. Und so gibt Gott dem Aaron den Auftrag, das Volk zu segnen, mit diesen Worten: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“ (Num 6, 22-26)
Das ist Gottes Zusage: Er schaut nicht weg. Sieht Angst und Not, aber auch Hoffnung und Freude. In der Geburt Jesu, ist er den Menschen auf Augenhöhe begegnet, von Angesicht zu Angesicht. Dieser Segen und diese Zusage werden in das neue Jahr hineingesprochen. Er wird sich überall da entfalten, wo Menschen aus der Erfahrung „Gott sieht die Dinge gut“ selber ihren Blick für das Leben schärfen - für das was not-wendig ist, was heilsam ist und Beachtung verdient.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Frederic Ch. Reuter_pixelio.de Musik: privat
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