Habt Mut!
3. Advent
Der Dezember ist anders als der November – was die Stimmung betrifft. Die Toten-Gedenktage Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag, die absterbende Natur, das abnehmende Licht, sie geben dem November etwas betrübliches, etwas trauriges. Im Dezember dagegen geht es besinnlich zu. Kerzen, Tannenduft, in diesem Jahr auch der Schnee sorgen für eine eher angenehme Stimmung, von der man sich gerne einfangen lässt. Jetzt einfach mal alles was stört, was belastet, was die Mühsal des Lebens ausmacht, vergessen. Jetzt mal nur besinnlich sein. Viele Veranstaltungen in der Kirchengemeinde, den Vereinen und Betrieben laden dazu ein. Das tut den Menschen gut und macht auch den Charme dieser Zeit aus.
Aber, das will bedacht werden: Besinnung soll nicht Betäubung sein, aus der es ein böses Erwachen gibt. Wenn nach dieser besinnlichen Zeit, also dann, wenn die Kerzen erloschen, die Lichterketten wieder abgeschaltet und die ganze Deko wieder im Keller verstaut ist, wenn sich dann in meiner kleinen und der großen Welt nichts geändert hat, war die Besinnung für die Katz.
Aus der Bibel erfahre ich, dass diese Zeit vor Weihnachten, dass der Advent etwas mit Mutmachen und Kraftschöpfen zu tun hat. In diesen Tagen wird immer wieder aus dem Buch des Propheten Jesaja gelesen. Auch diese Stelle: „Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Er selbst wird kommen und euch erretten.“ (Jes 35, 3f)
Das also könnte der Sinn der Besinnung sein. Dass ich mir wieder klarmache: Es geht um einen Gott, dem mein Leben lieb ist. Es geht um einen Gott, der weiß, wie schwer der Mensch unter den Umständen seines Lebens leiden kann. Es geht um einen Gott, der ein Mensch wird, um die Welt zu verändern. Immer soll das Morgen besser, friedlicher und gerechter sein als das Heute.
In den besinnlichen Stunden dieser Wochen vor Weihnachten geht es nicht um den ach so schönen Augenblick. Sondern um einen Blick für die Zukunft. Nimm das wieder in die Hand, was dir aus den Händen geglitten ist in deinem Leben. Komm wieder auf die Beine, wenn dich etwas umgehauen hat. Hab wieder Mut, die Realität zu sehen und dich nicht damit abzufinden, dass man ja doch nichts tun kann. Wenn ich so zur Besinnung gekommen bin, dann hat sich diese Adventszeit wieder gelohnt.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Thomas-Siepmann_pixelio.de - Musik: musopen.org
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