Licht ist Leben
MEDITATION über das Licht der Welt
Es ist ganz offensichtlich: die Menschen mögen das Licht mehr als die Dunkelheit. Den Tag mehr als die Nacht. Die Sonne mehr als den Mond. Nach der langen dunklen Jahreszeit genießen wir es, wenn die Tage wieder länger und heller werden. Und doch lebt das Licht von der Dunkelheit. Es bekommt seine Bedeutung erst aus diesem Gegensatz. Wäre es immer nur hell, würde uns das wohl bald nerven und gar nicht so gut gefallen.
Diese Erfahrung von Licht und Dunkelheit, von Weiß und Schwarz, diese gegensätzliche Wahrnehmung ist für den Menschen zu einem Bild von Gut und Böse, von Positiv und Negativ geworden. Das ist eine große Übereinstimmung, die viele Kulturen und Religionen verbindet. Man muss in der Bibel nicht lange nach dem Stichwort "Licht" suchen: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht." (Gen 1, 1-5) Das sind die ersten fünf Verse der Bibel. Gott beginnt sein Schöpfungswerk damit, die ewig erscheinende Finsternis zu brechen und Licht in das Dunkel zu bringen. Damit schafft er die entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung des Lebens.
Licht ist Leben. Finsternis ist Tod. Von dieser fundamentalen Bedeutung des Lichts her bekommt das Wort Jesu ein besonderes Gewicht: "Ihr seid das Licht der Welt." (Mt 5,14) Es steht in der Bergpredigt, die der Evangelist Matthäus überliefert. Jesus sagt den Leuten: Ihr seid die, die für das Leben der Welt Verantwortung trage. Es geht ja nicht darum, immer gut drauf zu sein und eine Wohlfühlstimmung zu verbreiten. Auch nicht darum, der Sonnenschein der Gruppe zu sein. Und schon gar nicht geht es darum, immer auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Vielleicht ist eher das Gegenteil der Fall. Wer "Licht der Welt" ist, nimmt umso deutlicher die Dunkelheit wahr. Spürt sie auf. Entlarvt sie. Überführt ihre Machenschaften und stellt sie in das Licht der Öffentlichkeit. Das geht nicht theoretisch. Das funktioniert nicht als reines Gedankenwerk. Licht kann keine Idee bleiben.
Jesus spricht in seiner Predigt von den "guten Werken" (Mt 5, 16). Was diese guten Werke sind, das sagt sehr eindrucksvoll der Prophet Jesaja: "Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf, und deine Finsternis wird hell wie der Mittag." (Jes 58, 9b-10)
In jedem dieser und der vielen anderen guten Werke wird die Welt immer wieder neu geschaffen. Das Licht bricht die Finsternis.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag anhören: MEDITATION
Foto: © nehk 2014 , Musik: jamendo.com
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