Schmuck zum Beten
Haben junge Männer eine besondere Beziehung zur Gottesmutter Maria? Eine vielleicht komische Frage, gewiss. Aber seit einiger Zeit schon beobachte ich, dass männliche Jugendliche und junge Männer einen Rosenkranz um den Hals tragen. Offen und für alle sichtbar. Vielleicht nur als Schmuck. Aber da gibt es Hübscheres.
Der Rosenkranz: für gewöhnlich eine Kette aus Holzperlen, neuerdings auch aus Kunststoff. Fünfzig Perlen in Abschnitte zu jeweils zehn eingeteilt und mit einer zusätzlichen Perle voneinander getrennt. An dem Knoten, der die Kette zusammenhält, sind noch einmal fünf Perlen und ein Kreuz angehängt. So schwierig, wie sich das Aussehen des Rosenkranzes beschreiben lässt, ist es auch ihn zu beten. Nicht das Gebet selbst ist schwierig, sondern eher die Regeln, die Handhabung.
Ich habe mich bisher nicht getraut, mal einen Jugendlichen anzusprechen, ob er mir erklären kann, was es mit dieser eigenwilligen Kette auf sich hat. Vielleicht wüsste er, dass diese Gebetskette etwas mit Maria zu tun hat und mit dem „Gegrüßet seist du, Maria“. Vielleicht könnte er mir auch sagen, dass man bei diesem Gebet unterschiedliche Geheimisse des Lebens Jesu betrachtet – seine Menschwerdung, seinen Tod, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt und sein Kommen am Ende der Zeit. Wenn er ganz gut informiert ist, wüsste er, dass in der katholischen Kirche der Monat Oktober als der „Rosenkranzmonat“ gilt.
Der Grund hierfür ist aus heutiger Sicht eher problematisch. Am 7. Oktober 1571 besiegte die katholische spanische Flotte in der Seeschlacht von Lepanto die Türken. Es sei ein „Gebetssturm des Rosenkranzes“ gewesen, der diesen Sieg gewissermaßen herbeigebetet hat. Zur Erinnerung an diesen Sieg wurde der 7. Oktober der Tag des Rosenkranzfestes und später der ganze Oktober der Rosenkranzmonat.
Das alles ist Geschichte und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sich heute jemand einen Rosenkranz um den Hals hängt, um einen Sieg über die Türken zu feiern. Wenn sich Menschen in diesem Oktober zum Rosenkranzgebet treffen, dann geht es um andere Anliegen: die soziale Gerechtigkeit, den Sieg über die Hungersnot, die Erneuerung der Kirche, um mein glaubwürdiges Zeugnis als Christ in dieser Welt.
Es wäre ja schön, wenn das auch die Botschaft der jungend Männer ist, die so ganz deutlich einen Rosenkranz um den Hals tragen.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
Foto: © Nehk / Musik: jamendo.com
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