Werde licht!
1. Advent
Die Adventszeit ist wohl die lichtreichste des ganzen Jahres. Spätestens wenn die 1. Kerze am Adventskranz angezündet wird, werden auch tausende Lichterketten, Leuchtsterne und Kerzenbögen eingeschaltet. Kein Haus, in dem nicht wenigstens ein Fenster Tag und Nacht beleuchtet ist. Ganze Straßen verwandeln sich in Lichtboulevards. Und auch die langweiligste Fußgängerzone wird zu einer von Licht erfüllten Prachtstraße.
Dabei sind es nicht allein fromme Motive, die Menschen bewegen, Licht in die Zeit zu bringen. Lichtriten wie das Entzünden der Kerzen am Adventskranz, der Laternenumzug der Kinder an St. Martin und der Kerzenkranz auf dem Kopf der heiligen Luzia fallen im vorweihnachtlichen Lichtermeer schon gar nicht mehr auf. Aber sie weisen auf jeden Fall auf den Ursprung, auf das Grundmotiv der Lichtsymbolik hin: Es geht in dieser Zeit um die Erwartung des wahren Lichtes der Welt, um das Kommen des Messias. „Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir“, ruft der Prophet Jesaja der Stadt Jerusalem zu. „Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir. Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz.“ (Jes 60,1-3) Und so könnten es auch Propheten in unsere Zeit rufen: Werde licht Münster! Werde licht Berlin! Werde licht Halle in Westfalen! Denn über euch geht leuchtend der Herr auf.
Aber was nützt das ganze Licht-Brimdorium, wenn es nicht die Herzen der Menschen erreicht? Was nützen Kerzen und Lichterketten, wenn die Werke der Menschen es nicht schaffen, das Leben heller, lichter und freundlicher zu machen. Der Apostel Paulus appelliert in seinem Brief an die Gemeinde von Rom: „Lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes.“ (Röm 13, 12) Es geht ihm um das ehrenhafte Leben der Gläubigen. Glaubwürdig sollen sie sein. Nicht dem maßlosen Konsum und der Ausschweifung ergeben, ohne Streit und Eifersucht.
Paulus gibt hier den Hinweis, dass uns keine übernatürliche Lichtquelle erleuchtet und plötzlich alles gut und schön ist. Er sagt: Leute schaut ganz genau, ganz konkret auf die gegenwärtige Zeit. Da werdet ihr sehen können, wo die Werke der Finsternis dem Leben zusetzen. Schaut genau hin, dann werdet ihr sehen, wo ihr Licht in die Sache bringen müsst.
Jedes Licht, dass ich im Advent anzünde ist eine Erinnerung an das Wort Jesu: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5, 16)
Lutz R. Nehk
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Foto: © Ernst-Rose_pixelio.de - Musik: musopen.org
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