Wettererfahrungen
Wenn Religion etwas mit dem Menschen zu tun hat, dann hat sie auch etwas mit dem Wetter zu tun. Nichts wird so unmittelbar vom Menschen wahrgenommen wie das Wetter. Hitze und Kälte, Regen und Trockenheit nehmen tagtäglich Einfluss auf sein Leben und sein Wohlbefinden. Das Wetter macht dem Menschen unmissverständlich klar, dass seine Macht Grenzen hat.
So sind es oft Wettererfahrungen, mit denen Menschen von ihren Gotteserfahrungen erzählen. Die Größe Gottes und seine Allmacht lässt sich sehr schön dadurch beschreiben, dass er dem Wetter gebieten kann, wie es der Psalm 135 sagt: „Alles, was dem HERRN gefällt, vollbringt er, im Himmel und auf Erden, in den Meeren und in allen Tiefen. Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, er lässt es blitzen und regnen, den Sturmwind holt er aus seinen Kammern.“ (V 6-7) Aber nicht das Wetterspektakel ist es, worauf es diesem Gott ankommt. Seine Größe und seine Allmacht setzt er für sein bedrängtes Volk ein: „Denn der HERR schafft Recht seinem Volk; er erbarmt sich seiner Knechte.“ (V14)
Dieses machtvollen Auftreten Gottes auf der einen Seite wird ergänzt durch liebevolle Zuneigung und Zärtlichkeit auf der anderen. Bei ihm ist der Mensch geborgen. Und auch hier wieder Wettererfahrungen: „Der HERR ist dein Hüter, der HERR gibt dir Schatten zu deiner Rechten. Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht. Der HERR behütet dich vor allem Bösen, er behütet dein Leben.“ (Ps 121, 5-7)
Der Mensch weiß, wem er sein Leben zu verdanken hat, wer es schützt und bewahrt. Gerade das wird immer wieder mit dem dankbaren Blick auf die Gaben der Schöpfung deutlich. Hier entscheidet das Wetter über Gedeih und Verderb. Die Wetterphänomene in unserer Region der Erde werden extremer. Hitzewellen und Starkregen hinterlassen ihre Spuren in Wald und Flur. Was vielerorts längst als veraltet und überflüssig galt, wird wieder aktuell: Der Wettersegen und die Flurprozessionen. Die Dankbarkeit und der Lobgesang des 65. Psalm wird hier zu einer inständigen Bitte an Gott, den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde: „Du hast für das Land gesorgt, es getränkt, es überschüttet mit Reichtum. Der Bach Gottes ist voller Wasser, gedeihen lässt du ihnen das Korn, so lässt du das Land gedeihen. Du hast seine Furchen getränkt, seine Schollen geebnet, du machst es weich durch Regen, segnest seine Gewächse. Du hast das Jahr mit deiner Güte gekrönt, von Fett triefen deine Spuren. In der Steppe prangen Auen, es gürten sich die Höhen mit Jubel. Die Weiden bekleiden sich mit Herden, es hüllen sich die Täler in Korn. Sie jauchzen, ja, sie singen.“ (V 10-14)
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
29.06.2019| Foto: Nehk 2019 | Musik: musopen.com
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