Mensch freu dich doch
zum dritten Advent
Ein aufmunternder Zuspruch für einen, der nicht weiß, ob er lachen oder weinen soll: „Freu dich doch.“ Oft auch verbunden mit einen beherzten „Mensch! - freu dich doch“ und einem freundschaftlichen Schulterklopfen.
Wenn das Ergebnis einer Arbeit zwar nicht optimal, aber gut ist: Freu dich doch. Wenn deine Weihnachtsplätzchen nicht so hübsch aussehen wie geplant, aber lecker schmecken: Freu dich doch. Wenn in diesem Jahr zu Weihnachten alles wieder so schwierig wird, aber die Familie doch zusammenkommen kann: Freu dich doch.
Es gibt viele Lieder zum Advent und zu Weihnachten, in denen wir die Freude singen. „Freue dich, freue dich, o Israel, bald kommt, bald kommt Immanuel.“ Das Zukünftige Heil ist in meiner Freude schon gegenwärtig.
Oft ist der Grat zwischen Freude und Betrübnis schmal. Wie oft an einem Tag gibt es diesen Wechsel? Die Erfahrung von Gelingen und Misslingen. Die Nachricht von Infektion und Genesung. Worte der Zuversicht und Worte des Entsetzens.
Darf die Freude die Oberhand behalten? Auf keinen Fall sollte sie mich blind machen für die Wirklichkeit des Lebens. Alle Not mit Freude übertünchen, alles Leid einfach weglächeln – das würde der Freude nicht gefallen.
Christinnen und Christen, ja alle Menschen sind zur Freude berufen. Wenn irgendwo die Freude Fehlanzeige ist, dann ist Handeln angesagt. Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Philippi: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt.“ (Phil 4,4)
Ein schöne Kombination Freude und Güte. Die Güte als Schwester der Freude. Paulus spricht auch von der „selbstlosen Güte“ (2Kor 8,2) Beide sind „Frucht des Geistes“, so schreibt er, zusammen mit der Liebe und dem Frieden, mit Langmut, Freundlichkeit und Treue. (Gal 5,22)
Die Freude will sich mitteilen, will auch das Leben der anderen erhellen. Die Güte will sich im Handeln erweisen. Sie ist die praktische Frucht des Geistes, die sich an Gott selbst orientiert: „Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen.“ – lese ich im Psalm 68.
Der dritte Advent erinnert mich an die Freude und die Güte. So singen wir in den Gottesdiensten:
Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet die dritte Kerze brennt!
Nun trag eurer Güte hellen Schein
Weit in die dunkle Welt hinein.
Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr. (GL 223, 3)
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
12. Dezember 2021 | Foto: ©nehk 2021 Musik: privat
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