… nach Christus
Weihnachten und Jahreswechsel
Die Zeit spielt zu Weihnachten eine bedeutende Rolle. Wir nehmen uns Zeit zur Vorbereitung. In diesem Jahr waren es 28 Adventstage, also volle vier Wochen. Die ganze Dramaturgie ist auf das Weihnachtsfest ausgerichtet. Mehr als in den Kirchen wird das vielleicht in der Gestaltung der Städte deutlich. Keine andere christliche Festzeit bringt die Menschen so in Stimmung. Auch die, für die Weihnachten eher ein Fragezeichen ist.
Und dann kommt der entscheidende Augenblick. Der Evangelist Lukas beschreibt ihn so: „Und als sie in Betlehem waren, kam die Zeit, dass Maria gebären sollte.“ (Lk 2,6) All das, was sich je zuvor an Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen ereignet hat, hat dem christlichen Glauben nach diesen Augenblick vorbereitet und hat sich in ihm erfüllt. Der Apostel Paulus fasst es kurz und knapp so zusammen: „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau …“ (Gal 4,4)
Die konkrete Ausgestaltung dieses entscheidenden Augenblicks wird von Lukas recht knapp und sachlich erzählt: „Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war“ (Lk 2,7)
Wenn es eine Zeitenwende gib, die in der Menschheitsgeschichte eine Spur hinterlassen hat, dann ist es dieser Augenblick. Er scheidet das Vorher und das Nachher in die Jahre „vor Christus“ und „nach Christus“. Nun gibt es eine christliche Zeitrechnung. Alle, die keinen christlichen Bezug in der Abfolge der Jahre wünschen, sagen „unserer Zeitrechnung“ und orientieren sich damit indirekt auch an dem christlichen Hintergrund.
Das Fest der Geburt Christi steht mit dem Jahreswechsel in engem Zusammenhang. Ein starker Impuls für die Menschen, über vergangenen und zukünftige Zeit nachzudenken.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das Wort „Zeitenwende“ zum Wort des Jahres 2022 gekürt. Das geht auch zurück auf eine Rede des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz über eine Zeitenwende, die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine herbeigeführt wird. Es sind aber auch die tatsächlichen Veränderungen und leider auch Verschlechterungen der Lebensumstände, die die Menschen als eine Zeit anderer Qualität erfahren. So beginnt die Jahreswende 2022 auf 2023 mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, mit einer Ungewissheit und einer Melange an Fragen, auf die Antworten noch ausstehen.
In der christlichen Zeitrechnung werden die Jahre oft mit einem „AD“ versehen „Anno Domini - Jahr des Herrn“. Das will sagen, diese Jahre stehen im Licht der frohen Botschaft Jesu Christi. Sie wirft nicht nur ein wärmendes und beglückendes Licht auf mich. Sie lässt mich auch erkennen, wo es den fehlt an Voraussetzungen für ein Leben, das man als Wohlergehen bezeichnen kann. Sie deutet mir die Zeiten dieser Zeit, diese Wende zu einer „Epoche im Gegenwind“ (Bundespräsident Walter Steinmeier), als Auftrag, für das Wohlsein der Menschen einzustehen. Sie gibt mir Vertrauen, das der evangelische Theologe und Dichter Jochen Klepper so ausdrückt (1903-1942, Lied „Der du die Zeit in Händen hast“ Gotteslob 257,6):
Der du allein der Ewge heißt
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
26. Dezember 2022 | Foto: Nehk 2022 | Musik: privat
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