Zukunftsorientiert beten
Der Herbst ist in Deutschland auch Ferienzeit. Entspannung ist abgesagt. In den Ferien geht immer auch der Blick fragend auf die Zeit danach. Wie wird die Pandemielage sein? Wird es tatsächlich Entspannung geben? Werden konkrete und hilfreiche Schritte zur Normalisierung des Schullalltags gegangen? Unterricht ohne Maske. Lüftungsanlagen statt offener Fenster. Nähe mit gutem Gewissen statt Abstandhalten. Solche Hoffnungen hatten Schüler, Eltern und Lehrer bisher nach allen Ferien. Doch die vielen Überlegungen zu Priorisierungen in den vergangenen Monaten zeigen: Die Schülerinnen und Schüler mussten sich stets hinten anstellen. Und da stehen sie nun. Die, von denen immer gesagt wird: „Ihnen gehört die Zukunft.“ Vollständiger müsste es wohl heißen: In ihren Händen liegt die Zukunft. In ihren Köpfen wird Zukunft entworfen. In ihren Herzen wachsen die Liebe zur Zukunft und die Lust darauf. Aber hier, in ihren Herzen, wachsen auch Zorn und Wut und Enttäuschung, die den Blick in die Zukunft verdunkeln.
Der Kopf als Speicher des Wissen braucht das Herz, die Quelle der Weisheit und Klugheit. König Salomon bitte den Herrn nicht um Reichtum und Erfolg im Krieg. „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“, lautet seine Bitte. Er findet Gefallen beim Herrn. „Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir gleicht“, lautet seine Antwort. (1. Könige 3,9-12)
Noch schöner wird das Loblied über die Weisheit und Klugheit im alttestamentlichen Buch der Weisheit gesungen: „Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr. Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.“ (Weih 7, 8.10)
In den Betrachtungen des altes Testaments über die Weisheit wird zweierlei deutlich. Man kann sie nicht erlernen. Wenn sie etwas mit Bildung zu tun hat, dann mit „Herzensbildung“. Man kann sie nicht kaufen. Sie wird erbeten und geschenkt. König Salomo „erbittet“ das hörende, das weise Herz. Im Buch der Weisheit lese ich: „Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir.“ (V 7)
Das Beten hat keine Priorität vor dem Lernen. Wer Zukunft gestalten will, muss Fakten wissen und sie miteinander verbinden können. Aber Gegenwart und Zukunft braucht junge Menschen mit hörenden Herzen, begabt mit Weisheit und Klugheit. Zukunftsorientiert ist, dafür zu beten.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
10. OKtober 2021 | Foto: © Nehk 2021 / Musik: jamendo.com
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